Über

„Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen“

– George Santayana

In dem oben stehenden Zitat bezog sich der spanische Philosoph George Santayana zwar nicht auf die Bedeutung der historischen Erinnerungskultur, dennoch hat sich das Zitat genau in dieser Deutung der Nachwelt erhalten.

In dieser Bedeutung habe auch ich das Zitat immer gedeutet. Zum Erinnern gehört auch, dass man sich versucht, an Verhältnisse zu erinnern, die in der heutigen Zeit verdrängt oder durch Relativierungsversuche überlagert werden. Denn Geschichte wird vor allem durch die Nachwelt geschrieben und die hat oft ein Interesse daran, diese nachträglich zu legitimieren.

Darum soll es unter anderem auch in diesem Blog gehen: um Geschichten, die die lang erzählte Realität aufweicht. So Schreibe ich unter anderem zu dem Thema „Widerstand im Nationalsozialismus“. Wenn wir dieses Thema hören, haben wir ganz bestimmte Bilder im Kopf: Stauffenberg, Sophie Scholl, Georg Elser und den unwürdigen Richter Freisler. Diese Fälle haben das Nachkriegsverständnis von Widerstand geprägt und sie waren alle mit dem selben Ergebnis verbunden: dem Tod.

Doch der Widerstand im Dritten Reich war vielfältiger. Und so stimmt es am Ende nicht, dass Widerstand unaufhaltsam mit Volksgerichtshof, Freisler und KZ enden musste. Widerstand war möglich, auch unter dem NS-Regime und die Führung musste teilweise die Bevölkerung sogar gewähren lassen. Daraus ergeben sich viele Fragen. Was wäre, wenn möglichst viele Deutsche sich gegen das Regime gestellt hätten? Hätte ein entschlossenes Handeln den Holocaust und den Krieg stoppen können? Hätte es, wie Karl Plagge es behauptet, nur ein paar weniger mehr bedurft, um die Gräuel zu beenden?

Darum und um vieles anderes soll es in diesem Blog gehen.

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